Aktuelle Informationen - 02.11.2010   (Quelle: sz-online.de)



Donnerstag, 28. Oktober 2010
Bund fördert Wiederaufbau vom Kloster St. Marienthal

Um die Schäden nach der Flut zu beheben, stellt der Bund Fördermittel aus dem Städtebauprogramm zur Verfügung.
Für Schwester Elisabeth war es eine der besten Nachrichten der vergangenen Wochen: Der Bund stellt für das Kloster St. Marienthal Fördermittel aus dem Städtebauprogramm zur Verfügung. Wie hoch die Fördersumme ist, steht derzeit noch nicht fest.
Das Bundesinnenministerium hat einen Projektkoordinator beauftragt, die durch das August-Hochwasser entstandenen Schäden an den Gebäuden und der Infrastruktur im Kloster sowie im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) aufzunehmen. Das Kloster selbst geht nach derzeitigem Stand von einem Gesamtschaden in Höhe von 8,5 Millionen Euro aus. Neben der Schadenssumme ist die Höhe der Förderung auch davon abhängig, wie viele Städtebaufördermittel in anderen Bundesländern nicht abgerufen werden. Diese sollen dann dem Kloster zugute kommen.
Um überhaupt in den Genuss der Förderung zu kommen, musste jetzt der Ostritzer Stadtrat eine Erhaltungssatzung für Marienthal beschließen. Das Satzungsgebiet umfasst nicht nur das Gelände innerhalb der Klostermauern, sondern auch die ehemalige Klostergärtnerei und den angrenzenden Rad- und Gehweg.

Der Beschluss der Satzung stieß allerdings bei einigen Stadträten, wie Frank Konewka und Sebastian Bergmann auf Kritik. So wurde kritisiert, dass für das Kloster Fördermittel des Bundes zur Behebung der Hochwasserschäden zur Verfügung stehen, für private Flutopfer jedoch nicht.
Die Stadt Ostritz hat darauf keinen Einfluss, der Bund stellt die Gelder ausdrücklich dem Kloster St. Marienthal als „nationales Kulturgut“ zur Verfügung. „Wenn der Bund ein Zeichen setzt, diesen kulturellen Leuchtturm zu retten, dann sollten wir dies mit unserem Beschluss befördern“, findet Stadtrat Thomas Göttsberger. Auch seine Ratskollegin Ines Fabisch sprach sich dafür aus, die Chance nicht ungenutzt zu lassen.
Denn hätte der Stadtrat die Erhaltungssatzung nicht beschlossen, wäre das Kloster St. Marienthal auch nicht in den Genuss der Fördermittel gekommen. Und mit ihm vier weitere Gebietskulissen. Eine davon ist auch die Stadt Ostritz, die anderen drei ebenfalls vom Hochwasser betroffenen Gebiete liegen alle im Freistaat.

Dieser Fall tritt nicht ein: Der Stadtrat stimmte bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung mehrheitlich für die Erhaltungssatzung. Die Satzung wird nach Aussage der Ostritzer Stadtverwaltung wieder aufgehoben, sobald alle Hochwasserschäden im Kloster behoben sind. Bis Ende November müssen die Schäden aufgenommen und systematisiert sein, da bis Ende des Jahres die Fördermittelbescheide erstellt werden müssen.


Dienstag, 2. November 2010
Spenden helfen Flutschäden im Kinderhaus zu beseitigen

Kinderhausleiterin Katrin Franke (mit Scheck) freut sich zusammen mit den Kindern über die Spenden von Toom und Rewe. Insgesamt übergaben beide Unternehmen 2000 Euro an die Ostritzer Einrichtung. Foto: Jan Lange

Kinderhausleiterin Katrin Franke (mit Scheck) freut sich zusammen mit den Kindern über die Spenden von Toom und Rewe. Insgesamt übergaben beide Unternehmen 2000 Euro an die Ostritzer Einrichtung. Foto: Jan Lange
Für die Kinder in Deutschland wird viel zu wenig getan. Findet zumindest Egon Richter, Gesamtbetriebsrat der Toom-Baumärkte. Deshalb war es für ihn ein wichtiges Anliegen, das deutsch-polnische Kinderhaus in Ostritz mit einer 1000-Euro-Spende zu unterstützen. Die Kindereinrichtung war beim August-Hochwasser arg in Mitleidenschaft gezogen worden.

Flut schadet Statik nicht
Neben zahllosen Spielsachen, die die Flut mit sich riss, wurden die Außenanlagen zerstört. Im Erdgeschoss des Kinderhauses beschädigte das Hochwasser die Betreuungszimmer für die Krippen- und Kindergartenkinder. „Das gesamte Bastelmaterial wurde vernichtet“, berichtet Kinderhausleiterin Katrin Franke. Der Statik des vor knapp zehn Jahren neu errichteten Gebäudes schadeten die Wassermassen zum Glück nicht.

Mittlerweile sind die Trockenbauwände und Fußböden herausgerissen. Am Freitag voriger Woche begann nun der Wiederaufbau. „Das Austrocknen dauerte länger als gedacht“, berichtet Franke weiter. Deshalb wird aus dem Ziel, bis Weihnachten in das Haus zurückzukehren, voraussichtlich nichts.
Zumindest hofft sie, dass bis zum Ende des Jahres die Beseitigung der Hochwasserschäden abgeschlossen ist und die Kinder Anfang des neuen Jahres ihr Kinderhaus an der Neiße wieder in Besitz nehmen können. „Wir haben nämlich ein paar Neuanmeldungen ab Januar und es wäre nicht gut, wenn sich die Kinder an unser Übergangsdomizil gewöhnen und wenige Wochen später wieder umziehen müssen“, sagt die Kindererzieherin.
Unterschlupf haben die Kinder der katholischen Einrichtung im Gemeindehaus der evangelischen Gemeinde gefunden. Hier können sie Räume nutzen, in denen sonst die Kinderstunden und Frauenkreise stattfanden. Diese sind übergangsweise in das katholische Gemeindehaus ausgewichen.

Mehrere größere Spenden
Damit die Rückkehr in die alten Räume so schnell wie möglich erfolgen kann, kommt die jüngste Spende genau richtig. Neben dem Toom Baumarkt spendet auch der Betriebsrat der Rewe Markt GmbH weitere 1000 Euro. Das Geld wurde beim alljährlich stattfindenden Hallenfußballturnier des Betriebsrates, dem Internationalen Rewe Cup, gesammelt. „Wir haben seit der Flut einige größere Spenden erhalten, unter anderem 2000 Euro von der Kirchgemeinde St. Barbara und knapp 1300 Euro von DHL.
Mit der Rewe-Spende will sich das Kinderhaus einen neuen Sportgerätewagen anschaffen. Das Geld von Toom soll in Gartensitzbänke für die Kinder investiert werden.