Off. Information der Stadt Ostritz – Donnerstag 07.10. 2010  ( Quelle: Mail-Kontakt - Bürgm. M. Prange)

 

Bearbeitungsstand von Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich Leuba nördlich Ostritz

Am Donnerstag, den 30.9. gab es im Kloster St.Marienthal ein Treffen mit Herrn Staatssekretär Dr.Wilhelm. Im Anschluß an diesem Termin habe ich in einem persönlichen Gespräch mit Herrn Dr.Wilhelm noch einmal auf die schlimme Lage von Leuba im Zusammenhang mit der gaplanten und bisher nicht umgesetzten HWS-maßnahmen aufmerksam gemacht.
Die letzten Ereignisse mit dem 5-maligen Überschwemmen der Ortlage sind nicht mehr zu vertreten, die Schäden in den privaten Haushalten und Firmen immens. Abgesehen davon ist die phsychische Belastung und die Hilflosigkeit bzw. das die Anwohner all dem machtlos gegenüberstehen, nicht mehr zu vertreten.

Ich habe darum gebeten, die HWS-maßnahme für Leuba schnellstmöglich zu forcieren um hier in kurzer Zeit eine Lösung für den Ortsteil Leuba herbeizuführen. Herr Dr. Wilhelm versprach hier noch einmal tätig zu werden, was in unten stehender Mail erfolgreich am Dienstag im Lenkungsausschuß in Dresden umgesetzt wurde. Dies zur Information welche öffentlich ist. Welch ein Erfolg!!! für Leuba und seine Einwohner! Eine schöne Überraschung für die bevorstehende Kirmes.

In diesem Sinne viele Grüße von M.Prange

 

 

Email- Kontakt mit dem Büro des Staatssekretärs

Gemäß u. a. Anfrage informieren wir zum Bearbeitungsstand von Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich Leuba nördlich Ostritz

1. HWSM Leuba:

Die Ortslage direkt an der Neiße wird gegenwärtig bereits bei HQ 5-Ereignissen überflutet, der vorhandene Teilschutzdeich (HQ 2 bis HQ 5) schützt nach Information der Landestalsperrenverwaltung hauptsächlich angrenzende Wirtschaftsflächen.
Die Vorschläge für Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich Leuba waren nach landesweiter Priorisierung aller 1603 Hochwasserschutzmaßnahmen mit mittlerer Priorität einzuordnen (siehe Prioritätenliste seit 12/2005 im Internet).Die trotzdem 2006 begonnene Planung zur Deichertüchtigung endete 12/2007 mit dem Abbruch der Entwurfsplanung aufgrund der Feststellung der Nicht-Genehmigungsfähigkeit dieser Lösung.
Nunmehr ist die alternative Planung für einen ortsnahen Deich soweit vorbereitet und vorabgestimmt, verzögernd wirkte hier auch ein erheblicher Klärungsbedarf der Anwohner, Fachplaner, Genehmigungsbehörde hinsichtlich der Binnenentwässerung und Grundwasserkommunikation.
Dazu wurden im Juli und August 2010 Grundwassermesstellen errichtet, deren Ergebnisse ab Oktober in die Genehmigungsplanung eingehen sollen (Verzögerungen durch Hochwässer 2010).

Beschreibung der Maßnahme siehe Anlage, Kosten ca. 1. Mio. €. Die Genehmigungsplanung soll im Januar 2011 bei der LD D eingereicht werden.

Mit freundlichen Grüßen
gez.
Dr. Michael Wilhelm

 

 
Aktuelle Informationen - 06.10.2010   (Quelle: sz-online.de)

Grenzbrücke bleibt weiterhin gesperrt
Die Grenzübergangsbrücke in Ostritz bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Das Bauwerk wurde beim August-Hochwasser durch hängen gebliebenes Treibgut in Mitleidenschaft gezogen. Die Stadt Ostritz hat deshalb aus sicherheitstechnischen Gründen die Sperrung der Brücke veranlasst, wie Hauptamtsleiter Dirk Ullrich erklärt.

Für die Unterhaltung und somit auch die Überprüfung der Brücke ist die polnische Seite verantwortlich. Inzwischen wurde das beschädigte Geländer an der Brücke entfernt. Allein aus diesem Grund, so Ullrich, bleibt die Brücke weiterhin verschlossen. Auch liegen der Ostritzer Stadtverwaltung noch keine genauen Angaben über eine statische Prüfung der Brücke vor. Die Brücke führt zum Bahnhof in Krzewina Zgorzelecka, der von der Neißetalbahn bedient wird. Aufgrund der Flut gibt es derzeit allerdings keinen Zugverkehr zwischen Zittau und Görlitz.


2010 hat Leuba fünfmal eine Flut getroffen
Im Ostritzer Ortsteil Leuba spricht man in diesem Jahr nicht nur vom Hochwasser oder Flut, sondern von Hochwässern. Es gibt fünf Grundstücke mit Wohn- beziehungsweise Geschäftshäusern an der B99, die seit Juni bis Ende September fünfmal betroffen wurden: Schellins, das Autohaus Thomas, Thomas’ selbst, Wolfs und Menges, zählt Ortswehrleiter Frank Kretschmer auf.
„Wenn der Pegel der Neiße in Zittau zwischen 2,20 und 2,40Meter steht, wissen wir, dass in fünf bis sechs Stunden bei uns Gefahr in Verzug ist“, sagt er. Das trat zum ersten Mal am 3. Juni ein. Ein großer Einsatz war zwar nicht nötig, aber die Leute, die es bei Hochwasser am ehesten trifft, wurden sofort gewarnt und mit Sandsäcken versorgt. Tatsächlich wurden genannte Grundstücke auch überflutet. Bei Schellins zum Beispiel stand es 25 bis 30 Zentimeter hoch am Haus. Damals aber hat keiner vermutet, dass es noch wesentlich schlimmer und mehrmals kommt.

Den 7. August wird auch in Leuba keiner vergessen. „Niemand kann sich daran erinnern, dass das Hochwasser jemals über die Straße gelaufen ist“, sagt Kretschmer. Doch an diesem Sonnabend stieg es innerhalb von anderthalb bis zwei Stunden so an, dass die B99 überflutet wurde. „Uns lief es in die Fenster rein“, erzählt Gisela Schellin noch immer fassungslos.
Nur eine Woche später, am 14. August wurde es für sechs bis acht Häuser wieder ernst. Da lag der höchste Pegel in Zittau laut Kretschmer bei 2,58 Meter. „Wir haben hier keine Möglichkeit zum Messen“, sagt er.
Trotz des ganzen Hochwasserstresses und der zu beseitigenden Schäden hatten sich die Leubaer entschlossen, am 28. August ihren traditionellen Wettkampf zwischen dem Ober- und Niederdorf auszutragen. Weil der Sportplatz noch überschwemmt war, kam man dazu in der Reithalle Basita zusammen, erzählt Ortsvorsteher Nobert Kern. „Zu Mittag sind wir schon gar nicht mehr hinten rausgekommen, weil wieder Land unter war.“

Ortsnaher Deich in Planung
Hochwasser gibt es an der Neiße jedes Jahr. Aber nicht so, dass es bis an und in die Häuser kommt. Und erst recht nicht ein fünftes Mal wie am 27. September. Im Niederdorf erwischte es wieder über 20 Häuser. Der vor dem Ortseingang aus Richtung Zittau ziemlich nahe an der Neiße liegende Damm brach zum zweiten Mal, er ist einfach ausgespült und von Mäusen zerlöchert. Es ist auch kein richtiger Hochwasserschutzdamm, sondern ein Leitdamm, der in den 1920er Jahren gebaut wurde, um die Felder zu schützen. Auf dem jetzigen polnischen Gebiet gab es früher auch einen Flutgraben, der inzwischen zugewachsen ist, berichtet Kern. Die Leubaer warten schon seit Jahren auf einen Hochwasserschutz.

„Eigentlich wollte ich sie zur Kirmes am Wochenende überraschen“, sagt die Ostritzer Bürgermeisterin Marion Prange. Als nämlich der sächsische Staatssekretär Michael Wilhelm am 30. September im Kloster St. Marienthal war, hat sie ihn in einem anschließenden Gespräch noch einmal auf die schlimme Lage in Leuba, die psychische Belastung und Hilflosigkeit der Betroffenen aufmerksam gemacht. Am Dienstagabend erhielt sie nun eine Reaktion: Der Lenkungsausschuss hat das Eine-Millionen-Vorhaben Bau eines ortsnahen Deiches forciert. Alles ist jetzt soweit vorbereitet und vorabgestimmt, dass die Genehmigungsplanung im Januar 2011 bei der Landesdirektion Dresden eingereicht werden soll.