Bürgerversammlung am 14.09.2010 - Rückblick
Was ist geschehen – wie geht es
weiter....
Am 14. September 2010 lud die Stadtverwaltung Ostritz alle
Flutbetroffenen zu diesem Thema in das Dorfgemeinschaftshaus Leuba
ein. Mehr als 120 Einwohner waren der Einladung gefolgt. Zu Gast
waren Herr Karl Ilg (Leiter Kommunalaufsicht), Vertreter der
Stadtverwaltung Ostritz und der Feuerwehren Ostritz und Leuba, die
Bürgermeisterin Frau Marion Prange, Herr Steffen Blaschke als
stellvertretender Bürgermeister und Gäste aus Grimma unter Leitung
von Dr. Fred Urban (Lions Club Grimma).
Weiterhin konnten wir Experten verschiedener Sachgebiete begrüßen,
die im zweiten Teil der Veranstaltung Fragen zu Steuern, rechtlicher
Art, den Finanzen, versicherungstechnische Fragen, vor allem jedoch
der Bauwerkstrockenlegung beantworteten.
Zur Einleitung gab die Bürgermeisterin eine kurze Zusammenfassung
von den Tagen der Flut. Im Anschluss zeigte Grimma mit einem
beeindruckenden Video einen kurzen Rückblick auf ihr verheerendes
Hochwasser von 2002. In bewegenden Bildern sahen die Gäste die Stadt
Grimma während der Flut und im imposanten Vergleich dazu Bilder von
heute. Dr. Fred Urban fand bewegende Worte des Zuspruchs und des
Mutmachens für die Betroffenen, angesichts der Situation
zusammenzuhalten und es als große Chance zu verstehen, einen neuen
Anfang zu wagen, auch wenn die Schwierigkeiten für viele derzeit
unüberwindbar scheinen. Der Lions Club Grimma kündigte weitere
finanzielle Hilfe für die Flutopfer an, deren Verteilung zur Stunde
in Grimma beraten wird. Die Gäste waren sich in der folgenden
Diskussion darüber einig, dass seitens der Politik und auch im
Vergleich zur Elbeflut 2002 teils unverständlich, zögerlich, ja
sogar mit unverhältnismäßig geringen Hilfszusagen reagiert wurde und
brachten ihren Unmut darüber zum Ausdruck. Da jedoch unter den
Gästen niemand die akuten Probleme abschließend lösen konnte, ist es
dringend geboten, diese Fragen wie auch das Unverständnis über die
Vorgehensweisen übergeordneter Instanzen nachdrücklich zu
formulieren und an verantwortlicher Stelle zu Gehör zu bringen.
Aber dazu bedarf es der aktiven Mitwirkung aller Betroffener, denn
ein Rechtsanspruch auf Hilfe „von oben“ bestehe nicht, ebenso wie
Schimpfen allein nichts bewirke, daran erinnerte mehrfach der
Rechtsanwalt aus der Grimmaer Team, Herr Daniel Finsterbusch. Axel
Heidkamp, der auch in den Tagen nach der Flut mit Personal,
umfangreichen Hilfslieferungen und tatkräftiger Unterstützung in
Ostritz tätig war, bot dazu seine Unterstützung an. Die Stadt
Ostritz wird ebenfalls nötige Hilfestellungen geben, wenn es darum
geht, den formulierten Willen der Bürger an die verantwortlichen
Stellen auf kommunaler und politischer Ebene weiterzuleiten.
Zum Ausklang der Veranstaltung dankte die Bürgermeisterin Frau
Prange, die es sich trotz ihres angeschlagenen Gesundheitszustandes
nicht hatte nehmen lassen zu kommen, den vielen namenlosen Helfern
dieser schweren Tage, den Feuerwehren, der Stadtverwaltung, Polizei
und Grenzschutz, und all den anderen für ihren selbstlosen Einsatz.
Ein besonderes Grußwort der Feuerwehr Dietlikon/Schweiz, das noch am
Vormittag in der Stadtverwaltung eintraf und in ganz besonderer
Weise die Anwesenden berührte, rundete den Abend ab. Dafür möchten
wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.
Mit Fotoimpressionen von der Flut und den Hilfsaktionen vor Ort von
Christian Schreiber konnten die Gäste im Anschluss in individuellen
Gesprächen ihre Erfahrungen austauschen und neue Kontakte knüpfen.
Herzlichen Dank an alle mitwirkenden Organisatoren des Abends, vor
allem an unseren Moderator, Herrn Mario Friedrich (Löbau), für
seinen kurzfristigen Einsatz.
i.A. der Stadtverwaltung
Maren Anton |