Aktuelles: Stand 09.08.2010 - Montag 18.00 Uhr

In den Ortslagen des Landkreises Görlitz entlang der Lausitzer Neiße wurde der Katastrophenalarm um 17 Uhr für die Stadt Görlitz, Ostritz, Zittau, die Gemeinde Großschönau und Olbersdorf durch den Katastrophenstab aufgehoben.

Pegelstände Lausitzer Neiße um 19 Uhr:
Zittau:   2,30 m fallend (Alarmstufe 1)
Görlitz: 4,77 m fallend (Alarmstufe 3)
Podrosche: 5,40 m fallend (Alarmstufe 4)

Durch Einrichtung einer Umleitung am Ortsausgang Hagenwerder ist die Bundesstraße B 99  ab heute 20 Uhr wieder durchgängig befahrbar. Die Umleitung ist ausgeschildert.

Auch der Marktplatz Ostritz ist wieder für Kraftfahrzeuge aller Art befahrbar.

Voraussichtlich wird ab Mittwoch ein Schienenersatzverkehr für die Bahnstrecke Zittau-Görlitz eingerichtet.

Die Grenzübergänge über die Neiße zu Polen und Tschechien sind weiterhin gesperrt.

 

Alle Schulen, Kindertagesstätten und Horte in Görlitz nehmen  morgen wieder ihren normalen Betrieb auf.
Eine Ausnahme bildet die Grundschule in Schöpstal. Der Schulbetrieb wird nach Aussage von Bürgermeister Kalkbrenner am  Mittwoch, den 11. August wieder aufgenommen.

Bei den Kitas bildet der ASB-Kindergarten Zwergenland in Hagenwerder die Ausnahme. Hier ist die Nutzung für mindestens zwei Wochen nicht möglich.

Bei den anstehenden Aufräumungsarbeiten bitten wir die Bürger, den Containerdienst eigenständig zu bestellen. Die Firmen werden von den zuständigen Entsorgern informiert.

Die Öffnungszeiten der Annahmestellen werden erweitert.

Die gute Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte vor Ort hat größeren Schaden verhindert.
Dafür spricht Landrat Bernd Lange seinen besonderen Dank aus.

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Aktuelles: Stand Montag vormittag

In den Ortslagen des Landkreises Görlitz entlang der Lausitzer Neiße bleibt der Katastrophenalarm aufrecht erhalten.

Die B 99 ist nur zwischen Zittau und Ortsausgang Ostritz befahrbar. Ab Leuba in Richtung Görlitz werden aufgrund von Brückenzerstörungen und gebrochenen Fahrbahndecken längerfristige Bauarbeiten erforderlich. Der Bahnverkehr zwischen Zittau und Görlitz ist bis auf Weiteres ebenfalls nicht möglich.

Die Stromversorgung ist in Teilen von Görlitz und Ostritz gegenwärtig nicht gewährleistet. Die Trinkwasserversorgung in Görlitz wird mit Ersatzmaßnahmen gesichert. Das Wasser sollte unbedingt abgekocht werden soweit es für den Verzehr genutzt wird.

In allen Görlitzer Schulen findet heute kein Unterricht statt, in der Freien Schule Ostritz ebenfalls nicht.


Pegelstände Lausitzer Neiße um 3 Uhr:
Zittau: 2,59 m fallend (Alarmstufe 2)
Görlitz: 5,63 m fallend (Alarmstufe 4)
Rothenburg: Wasserspiegel weiter fallend
Hochwasserscheitel befindet sich zwischen Klein Priebus und Sagar

Die Hochwassersituation entspannt sich weiter ab Zittau in Richtung Görlitz. Der Scheitel bewegt sich Richtung Bad Muskau und wird dort in ca. zwei Stunden erwartet.

In Rothenburg sind während der Nachtstunden keine Maßnahmen der Deichverteidigung vorgenommen worden. Von der Abdichtung mit Folie wurde aus Sicherheitsgründen zunächst abgesehen. In Krauschwitz an der Brückenbaustelle wurden Sicherungsmaßnahmen zur Verstärkung des Deiches mit Folie und Sandsäcken vorgenommen.

Die B 115 zwischen Krauschwitz und Bad Muskau ist gesperrt. Der Grenzübergang in Bad Muskau ist gesperrt. Es muss damit gerechnet werden, dass Park, Schloss und Marktplatz Bad Muskau überflutet werden.

Derzeit sind noch ca. 550 Personen evakuiert, ein Teil der Evakuierten in Zittau und Görlitz konnte bereits wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. In Bad Muskau wurden in den späten Abendstunden noch einmal 20 Personen vom Neißedamm evakuiert. In Sagar ist die Evakuierung abgeschlossen. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Dämme nicht halten werden. In Sagar und Podrosche ließen sich einige Personen aus ihren bereits umströmter Häuser  nicht evakuieren.

Es sind derzeit noch ca. insgesamt 1027 Rettungskräfte im Katastrophengebiet im Einsatz.

 

Wichtige Information durch die Stadt Görlitz

In Görlitz ist die Trinkwasserversorgung wiederhergestellt. Laut Katastrophenschutzstab ist das Pumpwerk wieder in Betrieb.

Schulbetreuung und Kinderbetreuung in Schule, Kindertagesstätten und Hort
Im Laufe des Vormittags entscheidet sich, ob am Dienstag Schulbetrieb, sowie Kita-Betreung wie gewohnt stattfinden, oder ob es weiterhin Ausnahmeregelungen gibt.
Heute findet aufgrund mangelnder Trinkwasserversorgung kein Schulunterricht statt. Die Kinderbetreuung in den Kindertagesstätten und Horten kann nur äußerst eingeschränkt abgesichert werden. Alle Schüler, Kindergarten- und Krippenkinder sollen möglichst zu Hause bleiben.
Sollte dies unter keinen Umständen möglich sein, sollen sich Grundschüler in den jeweiligen Schulen melden, sie werden dort betreut. Reine Horte bleiben geschlossen, die Hortbetreuung findet dann ebenfalls in der Schule statt. Schulbusse nach Weinhübel fahren, wie gewohnt, ab Diesterwegplatz.
Auch Kindergarten- und Krippenkinder können, wenn keine andere Möglichkeit gefunden wird, in die jeweiligen Einrichtungen gebracht werden.
Bei Fragen der Eltern stehen Mitarbeiter des Amtes für Schule, Sport, Soziales und Jugend unter der Nummer 67 21 51 zur Verfügung.

Gestern Nachmittag wurde die Einsatzleitung in Görlitz durch Lutz Neumann von den Stadtwerken Görlitz im Auftrag des Vorstandes informiert. Es ergibt sich folgende Lage bei der Versorgung der Bevölkerung:

Wasser
Am Sonnabend wurde das Wasserwerk in Weinhübel gegen 22 Uhr außer Betrieb genommen. Die Versorgung erfolgt gegenwärtig noch über die Hochbehälter in der Pomologischen Gartenstraße und die Behälter an der Landeskrone.
Die Bevölkerung wird gebeten, bitte dringend mit äußerster Sparsamkeit mit Trinkwasser umzugehen. In Abhängigkeit vom Verbrauch wird es voraussichtlich einen Druckabfall der Trinkwasserleitungen geben!
Bitte versorgen Sie sich über Wasserwagen und in der Stadt befindliche Brunnen mit Wasser.

Wasserwagen zur Trinkwasserversorgung:
- Wichernhaus
- Obermarkt
- Untermarkt
- Emmerichstraße/ Aldi
- Parkplatz Arbeitsamt
- Lutherplatz
- Löbauer/ Ecke Landskronstraße
- Wilhelmsplatz
Behältnisse sind bitte mitzubringen.

Aus folgenden Brunnen kann mittels vorhandener Handpumpen Wasser entnommen werden:
- Büttnerstraße – ab sofort
- Marienplatz – in Vorbereitung
- Brunnenstraße 5/6 – ab sofort
Behältnisse sind bitte mitzubringen.
Es werden noch weitere Wasserwagen aufgestellt und Brunnen aktiviert – die Standorte werden bekanntgegeben.

Abwasser
Die Situation an der Kläranlage ist momentan sehr angespannt. Im Moment ist die Anlage aber noch voll funktionsfähig. Das Technische Hilfswerk ist vor Ort.
Fernwärme
Für die Bevölkerung gibt es keine nennenswerten Ausfälle. Einziger Totalausfall ist hier die Vierradenmühle.
Strom
14 Umspannstationen an der Neiße wurden auf Grund der Hochwasserlage vom Netz genommen. Damit sind momentan ca. 5000 Bürger ohne Strom. Die Eigentümer sind gehalten, die elektrischen Anlagen vor Wiederinbetriebnahme durch eine Fachfirma prüfen zu lassen.
Alle Entscheidungen werden über die Einsatzleitung des Landkreises in Niesky getroffen.
Gas
Hier gibt es momentan keine nennenswerten Probleme. Eine Gasleitung in Hagenwerder wurde freigespült. Die Situation wird aber nicht als bedenklich eingestuft.
Allerdings sind Probleme bei der Wiederinbetriebnahme der Gasheizungen zu erwarten, da eventuell Wasser in die Anlagen eingetreten ist.
Alle Entscheidungen werden über die Einsatzleitung in Niesky getroffen.

Vor Ort sind gegenwärtig ca. 70 Fahrzeuge mit 200 Einsatzkräften. Der Stab vor Ort wird u. a. unterstützt durch:
- die Berufsfeuerwehr mit 4 Fahrzeugen (23 Kameraden)
- die Freiwillige Feuerwehr mit 11 Fahrzeugen (60 Kameraden)
- die Freiwillige Feuerwehr Meißen mit 6 Fahrzeugen (50 Kameraden)
- die Berufsfeuerwehr Dresden mit 4 Fahrzeugen (13 Kameraden)
- ein Fahrzeug der Werksfeuerwehr Vattenfall mit 3 Personen
- dem THW Ortsverband Görlitz
- dem THW Ortsverband Suhl
- die Polizei Sachsen-Anhalt mit 4 Fahrzeugen und Boot
- die Bereitschaftspolizei Leipzig mit 2 Booten
- die Wasserrettung Riesa
- die DLRG Görlitz
- den Malteser Hilfsdienst mit 20 Mann
- die Freiwillige Feuerwehr des Landkreises mit 16 Fahrzeugen (63 Kameraden)


Presseinformation Deutsches Rotes Kreuz

Suche nach betroffenen Angehörigen

Das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Görlitz Stadt und Land e.V. gibt, soweit möglich, Informationen und Hinweise zum Verbleib von Angehörigen, die von den Evakuierungsmaßnahmen in und um Görlitz betroffen waren, unter der Rufnummer 03581 - 36 24 10.
Rot Kreuz Laden am Montag zur Hilfe für Betroffene des Hochwassers geöffnet
Heute öffnet der Rot Kreuz Laden zusätzlich zur Versorgung von Betroffenen des Hochwassers mit Bekleidung und Haushaltswäsche.
In der Zeit von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr steht Frau Eveline Schulze im Rot Kreuz Laden in der Hospitalstraße (Görlitz) zur Hilfe und Unterstützung für Betroffene bereit.
Grundsätzlich ist der DRK Kreisverband Görlitz darauf vorbereitet, in den nächsten Tagen Unterstützung für Betroffene mit Bekleidung und Haushaltswäsche zu leisten.

Für Rückfragen steht Ihnen Herr Rüdiger Neumann im DRK Kreisverband unter der Rufnummer 03581 / 362420 gern zur Verfügung.

Hinweise zum Hochwasser
Straßen im direkten Uferbereich der Neiße sind derzeit nicht passierbar bzw. gesperrt.

85 Einsatzkräfte der Feuerwehr zuzüglich Rettungsdienst, DLRG und THW sind an den Einsatzstellen vor Ort. Des Weiteren sind der Betreuungszug des Malteser Hilfsdienstes und der Sanitätszug des DRK aus der Stadt Görlitz im Raum Zittau im Einsatz.
Bürger, die vom Hochwasser betroffen sind und für diese Zeit keine Unterkunft bei Familie, Freunden oder Bekannten nehmen können, finden Aufnahme im Beruflichen Schulzentrum Carl-von-Ossietzky-Straße. Hier werden sie durch den Malteser Hilfsdienst betreut.

Achtung, wichtiger Hinweis: Die Einwohner werden dringend aufgefordert, Ruhe und Besonnenheit zu bewahren und weitere Informationen abzuwarten.
Gegenseitige Hilfe innerhalb der Nachbarschaft sollte oberstes Gebot sein. Weiterhin wird die Bevölkerung dringend gebeten, sich aus den hochwassergefährdeten Gebieten und besonders von den Neißebrücken fernzuhalten, um zu vermeiden, dass die Arbeit der Einsatzkräfte behindert wird.