Aktuelles: Stand 08.08.2010 - Sonntag 20.00 Uhrr

  In den Ortslagen des Landkreises Görlitz entlang der Lausitzer Neiße bleibt der Katastrophenalarm aufrecht erhalten.

Pegelstände Lausitzer Neiße um 20 Uhr:
Zittau:   3,07 m fallend (Alarmstufe 3)
Görlitz: 6,47 m fallend (Alarmstufe 4)
Podrosche 6,29 m steigend

Der Hochwasserscheitel hat Rothenburg gegen 14.30 Uhr erreicht, derzeit wird weiterhin verstärkt an der Dammbefestigung gearbeitet .  Der Rothenburger Pegel ist leicht sinkend. Der Scheitel wird für 19-20  Uhr in Bad Muskau erwartet. Die B 115 zwischen Krauschwitz und Bad Muskau ist gesperrt. Der Schutz der B 115 mit Sandsäcken wurde abgebrochen Der Grenzübergang in der Stadt wird derzeit gesperrt. Es muss damit gerechnet werden, das Park, Schloss und Marktplatz Bad Muskau überflutet werden. Die Doppelbrücke im Muskauer Park wurde abgebaut.

Oberste Priorität hat die Rettung von Menschen. 1444 Personen wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt evakuiert, die zum Teil bereits wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. In Bad Muskau wurden am Nachmittag noch einmal 40 Personen evakuiert.

 

Probleme bereitet das derzeit massenhaft anfallende Treibgut, ganze Bäume werden angeschwemmt. Die Firma Nadebor hat in Bad Muskau einen Kran positioniert, um Treibgut zu entfernen.

Die Stadtwerke Görlitz informierten, dass das Wasserwerk Görlitz auf Grund des Hochwassers außer Betrieb gegangen ist. 5000 Görlitzer haben derzeit keinen Strom. Über die Situation der Stromversorgung, und der Wasserver- und Entsorgung informiert der Katastrophenstab Görlitz separat!

In allen Görlitzer Schulen findet morgen kein Unterricht statt!Es sind derzeit noch ca. insgesamt 1700 Rettungskräfte im Katastrophengebiet im Einsatz.

Momentan sind Katastrophentouristen ein Problem für die Rettungskräfte. Die Schaulustige begeben sich nicht nur selbst in Gefahr und behindern die Rettungskräfte!

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Aktuelles: Stand Sonntag 14.00 Uhr

Dramatisches Hochwasser in der Oberlausitz

In den Ortslagen entlang der Lausitzer Neiße bleibt der Katastrophenalarm aufrecht erhalten.

Pegelstände Lausitzer Neiße um 12 Uhr:
Zittau:   3,51 m fallend, unter Hochwasserpegel A4, der bei 3,60 m liegt
Görlitz: 6,90 m leicht fallend

Die Wasserstände von Zittau bis Görlitz sinken weiterhin leicht. Der Anstieg der Wasserstände in den Ortslagen nördlich von Görlitz erfolgt entgegen der vorhergehenden Meldung langsamer. In der Ortslage Deschka wurde heute Morgen ein Wasserstand ca. 70 cm über dem des Hochwassers von 1981 durch die örtlichen Einsatzkräfte gemeldet.

Der Hochwasserscheitel wird gegenwärtig in Rothenburg erreicht, ab 16 Uhr in Bad Muskau erwartet. Voraussichtlich muss die B 115 zwischen Krauschwitz und Bad Muskau gesperrt werden. Es muss auch damit gerechnet werden, dass Park, Schloss und Marktplatz Bad Muskau überflutet werden. Die Doppelbrücke im Muskauer Park wurde abgebaut.

An der Brückenbaustelle Krauschwitz ist die polnische Seite dabei, den Eingriff in den Damm aufgrund der Bauarbeiten zu beheben.

Oberste Priorität hat die Rettung von Menschen. 1444 Personen wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt evakuiert. Eine weitere Evakuierungen in Köbeln steht bevor. Einzelne Betroffene haben sich aber geweigert, sich evakuieren zu lassen. Die Rettungskräfte fordern ausdrücklich dazu auf, den Anweisungen der Rettungskräfte Folge zu leisten. Drei Rettungen aus der Luft sind erfolgt.

Ein unbewohntes Haus in Ostritz ist eingestürzt.

Von der Neiße gibt es drei Durchbruchstellen zum Berzdorfer See. 5 Mio. m³ Wasser gelangten so in den See, Reserve waren 45 Mio. m³. Der Pegelstand im See stieg um 45 cm. Dieser Abfluss hat aber auch zur Entlastung beigetragen.

Die Stadtwerke Görlitz informierten, dass das Wasserwerks Görlitz auf Grund des Hochwassers außer Betrieb gegangen ist. Die Wasserreserve reicht für knapp einen Tag. Wann die Wiederinbetriebnahme erfolgen kann, ist momentan nicht abschätzbar, wird aber ein bis zwei Tage dauern. Verwenden Sie in Görlitz das Trinkwasser äußerst sparsam!

In einzelnen Gebieten der Stadt Görlitz ist auch die Energieversorgung ausgefallen. Die notwendigen Reparaturen können bis zu zwei Wochen dauern.

Es sind ca. 1700 Rettungskräfte im Katastrophengebiet im Einsatz und 40 Kräfte arbeiten im Katastrophenstab. Momentan sind sechs Hubschrauber der Bundespolizei und zwei der Landespolizei im Einsatz, 14 Boote sind zur Aufklärung und evt. Rettung unterwegs. Eine erste Schadensermittlung wurde eingeleitet.

Momentan sind Katastrophentouristen ein Problem für die Rettungskräfte. Die Schaulustigen begeben sich nur selbst in Gefahr und behindern die Rettungskräfte!

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Stand Sonntag 8.00 Uhr

In den Ortslagen entlang der Lausitzer Neiße bleibt der Katastrophenalarm aufrecht erhalten.

Pegelstände Lausitzer Neiße um 06:00 Uhr:

Zittau:   406 leicht fallend
Görlitz: 705 schwach steigend

Die Wasserstände am Pegel Zittau sind in den letzten 6 Std. um 54 cm gefallen, d. h. im Mittel pro Std. ca. 9 cm. Diese Tendenz wird sich auch in den Vormittagsstunden fortsetzen. Am Pegel Görlitz stellt sich seit ca. 2 Uhr ein relativ gleichbleibender Wasserstand von 6,98 m ein. Seit 6 Uhr ist ein schwacher Anstieg auf 7,05 m erkennbar.

Diese hohen Wasserstände werden voraussichtlich bis in die Mittagsstunden am Pegel Görlitz anhalten.

Der Anstieg der Wasserstände in den Ortslagen unterhalb von Görlitz erfolgt entgegen der vorhergehenden Meldung langsamer.

In der Ortslage Deschka wurde heute Morgen ein Wasserstand ca. 70 cm über dem des Hochwassers von 1981 durch die örtlichen Einsatzkräfte gemeldet.

Oberste Priorität hat die Rettung von Menschen. 1444 Personen wurden in Rothenburg, Bad Muskau, Oberneundorf, Zodel und Deschka evakuiert. Derzeit ist bekannt, das eine Person verletzt ist.

Ca. 1300 Rettungskräfte sind im Katastrophengebiet im Einsatz. Momentan sind 2 Hubschrauber der Bundespolizei im Einsatz, 14 Boote sind zur Aufklärung und evt. Rettung unterwegs.

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Stand Samstag 18.00 Uhr

Wegen der Hochwasserlage aufgrund der starken Regenfälle der letzten Stunden hat Landrat Bernd Lange am späten Nachmittag Katastrophenalarm für Teile des Landkreises Görlitz ausgerufen. Es betrifft das Dreieck Zittau – Löbau – Hagenwerder. Der Katastrophenstab des Landkreises wurde einberufen.

Gegen 12 Uhr sind die Pegel von Neiße und Mandau so stark angestiegen, dass Teile von Zittau unter Wasser stehen und evakuiert werden mussten. Das betrifft Zittau Ost und Teile der Äußeren Oybiner Straße. Alle verfügbaren Rettungskräfte von Feuerwehr und Polizei, Sanitäts- und Betreuungszüge, THW sind im Einsatz.

In Kürze mehr.

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Dramatische Lage in Sachsen: In der Nacht zu Sonntag ist die Neiße in Görlitz binnen drei Stunden um vier Meter angestiegen. Mehrere Menschen kamen in den Fluten ums Leben.

Die Hochwassersituation an der Grenze zu Polen hat sich in der Nacht zum Sonntag weiter zugespitzt. Die Neiße im sächsischen Görlitz stieg dramatisch an. Binnen drei Stunden schwoll der Fluss um vier Meter an, wie Uwe Höhne vom sächsischen Landeshochwasserzentrum in Dresden sagte. „Katastrophal“ nannte er die Lage.

In den sächsischen Hochwassergebieten laufen die Rettungsarbeiten weiter auf Hochtouren. Bis zum Morgen brachten Feuerwehr, Polizei und Technisches Hilfswerk mit Booten, Bussen und Hubschraubern im Landkreis Görlitz 1450 Menschen vor den Fluten in Sicherheit, wie eine Sprecherin des Katastrophenstabes sagte. Die Evakuierungen liefen weiter. Die Bundespolizei sei mit fünf Hubschraubern im Einsatz, um durch das Neiße-Hochwasser eingeschlossene Menschen auszufliegen.

In Ostritz an der Neiße stürzte am Sonnabendabend ein Haus ein, nähere Informationen lagen zunächst nicht vor.

In Görlitz war der Pegelstand der Neiße nach heftigen Regenfällen und dem Bruch einer Staumauer am Witka-See im polnischen Grenzgebiet am Sonnabend sprunghaft auf über sieben Meter gestiegen. Am Morgen habe der Pegel praktisch unverändert bei 7,07 Metern gelegen. Die höchste Marke seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1912. In Zwickau war der Wasserstand leicht zurückgegangen.