So schnell wie das
Wasser kam, so schnell ging es wieder - mit furchtbaren Folgen
für die Betroffenen !
So schnell wie die Politiker vor Ort waren und Ihre Gesichter
willig in jede Kamera hielten und nicht müde wurden immer und
immer wieder von schneller, umfassender und unbürokratischer
Hilfe zu reden, so schnell waren sie wieder verschwunden - mit
furchtbaren Folgen für die Betroffenen !
Genauso schnell wie in TV, Radio und den Printmedien über die
schwerste Flut an der Neisse berichtet wurde, so schnell ist die
Beseitigung der Folgen aus den Medien verschwunden - mit
furchtbaren Folgen für die Betroffenen !
Gegen das Vergessen - Deine Stimme verschafft Gehör - Neisseflut
2010 !!!
|
|
|
|
Sachsen schätzt Flutschäden
auf 800 Millionen Euro
Die
sächsische Landesregierung schätzt bislang, dass das
Hochwasser im August Schäden in Höhe von 800 Millionen Euro
verursacht hat. Die Soforthilfe beläuft sich hingegen auf
fünf Millionen Euro. Und dabei wird es auch bleiben,
betonte Innenminister Ulbrig bei einem Treffen mit den
Bürgermeistern betroffener Kommunen. Die sind mit dieser
Summe weiter unzufrieden. Das jüngste Hochwasser in
Sachsen hat nach ersten Regierungsschätzungen Schäden
von rund 800 Millionen Euro verursacht. Diese Summe
nannte Innenminister Markus Ulbig (CDU) am Mittwoch in
Dresden bei einem Treffen mit Bürgermeistern und
Landräten der vom Hochwasser betroffenen Kommunen.
Dennoch wird das Land seine Soforthilfe von fünf
Millionen Euro nicht aufstocken. Innenminister Ulbrig
sagte, es sei unangebracht, jetzt schon zu sagen, dass
das Geld nicht reiche, "obwohl in vielen Fällen noch
nicht ein Euro ausgezahlt ist". Viele der am Treffen
beteiligten Kommunen hatten zuvor kritisiert, dass die
Soforthilfe für Härtefälle nicht ausreiche.
Unterdessen legte am
Mittwoch auch der Görlitzer Landrat Bernd Lange eine
erste Schadensbilanz vor. Danach sind durch die Flut im
Landkreis Görlitz Schäden von rund 425 Millionen Euro
enstanden. In der Summe seien noch nicht einmal die
Schäden auf der Bahnlinie zwischen Görlitz und Zittau
berechnet. Lange forderte den Bund auf, sich mit
Vetretern der Bahn und des Freitstaats so schnell wie
möglich an einen Tisch zu setzen, damit die Verbindung
im kommenden Jahr wieder in Betrieb gehen kann.
Laut Lange wurden durch die Flut vor allem Strassen,
Brücken sowie Trinkwasser- sowie Abwasseranlagen
beschädigt oder zerstört. Betroffen seien vor allem die
Gemeinden Bertsdorf-Hörnitz, Waltersdorf und
Großschönau. In privaten Haushalten belaufe sich der
Schaden auf 126 Millionen Euro, bei Firmen auf rund 70
Millionen Euro. Der Rest verteile sich auf öffentliche
Einrichtungen.Die Kritiker der
Hilfsmaßnahmen verlangen unterdessen, Mittel aus dem
Fonds für Opfer der Jahrhundertflut 2002
bereitzustellen. Dieser Forderung hat sich am Mittwoch
auch die sächsische SPD angeschlossen. Die
Staatsregierung verwies darauf, dass sie nicht alleine
über diese Gelder verfügen könne und die Mittel
ortsgebunden seien. Görlitz etwa sei damals nicht
betroffen gewesen und hätte demnach keinen Anspruch auf
Hilfe aus diesem Topf. OB Paulick will dennoch seine
Forderungen nach mehr Hilfe vom Freistaat aufrecht
erhalten. Das sei er den Flutopfern schuldig. Für viele
sei ein Darlehen keine Lösung. Sie seien in ihrer
Existenz bedroht und benötigten unbürokratische
Soforthilfe (Quelle: MDR vom
06.09.2010)
|
|
Merkel und Wulff lehnen Besuch im
Flutgebiet ab
Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
werden das Hochwassergebiet in der Oberlausitz nicht besuchen. Sie haben
die Einladung vom Landtagsabgeordneten Stephan Meyer (CDU) ausgeschlagen
(die SZ berichtete). Wulff teilte mit, dass er sich bei seinem
Antrittsbesuch am 1. September in Dresden von der Landesregierung
informieren ließ. „Der Bundesminister des Innern hat sich bereits am 9.
August einen persönlichen Eindruck von der Lage vor Ort verschafft“,
begründete Bundeskanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) die Absage der
Kanzlerin.
Pofalla kündigt an, dass die Regierung die Lage weiter beobachten und
Hilfsmöglichkeiten ausloten will. Wulff sieht dagegen keine Chance, für
Hilfe zu sorgen, weil er nur wenige Möglichkeiten hat, sich
einzumischen.
Meyer zeigte sich gestern gegenüber der SZ enttäuscht von den Absagen.
Vor allem, dass sein Bittbrief die Bundeskanzlerin offenbar nicht
persönlich erreicht hat, ärgert ihn. „Die Verwaltung sieht die Flut im
Dreiländereck offenbar nicht als prioritär an“, sagte er.
Quelle: SZ-Online am 25.09.2010 |
|
Spendenflut
ist beeindruckend - Über die gegenseitige Hilfe nach dem
Hochwasser
National und international ist bei Weitem nicht so viel
gespendet worden wie bei der Jahrhundertflut 2002. Aber regional
ist die Hilfsbereitschaft phänomenal. Wenn man Dankeslisten von
einigen betroffenen Firmen und Privatleuten, aber vor allem von
Vereinen liest, kommen allein in Einzelfällen schnell Dutzende
Spender zusammen.
Insgesamt ist bereits ein siebenstelliger Betrag gesammelt
worden. Der größte Spender mit weit über einer Million Euro
dürften die Sparkassen sein. Aber auch andere Firmen wie die SZ
– unter anderem mit der Stiftung Lichtblick oder der
Vereinsförderung – oder Banken wie die Volksbank unterstützen
die Opfer.
Richtig anrührend sind aber die kleinen Geschichten am Rand.
Dazu gehören die vielen Kuchenbasare von Schulklassen, die
geschlachteten Sparschweine von Kindern, spontane
Arbeitseinsätze und die weltweiten Hilfsaufrufe von Privatleuten
im Internet. Das alles zeigt, dass es doch noch
Hilfsbereitschaft gibt. Quelle: SZ-Online am
13.11.2010 |
|
Polen zeigen, wie
Fluthilfefunktioniert |
Wie die Soforthilfe
für die Hochwasseropfer funktionieren kann – nämlich sofort –,
machen uns unsere polnischen Nachbarn vor. Alle Betroffenen
haben bereits Geld bekommen – das Dreifache von dem, was im
reichen Deutschland als Durchschnittswert angesetzt ist. Zudem
greift der bei Weitem nicht so reiche polnische Staat, auch wenn
das Augusthochwasser keine nationale Katastrophe ist, den am
schlimmsten Betroffenen großzügig unter die Arme.
Mit 25000 Euro könnte auch jeder Hausbesitzer in Rosenthal,
Drausendorf, Ostritz und den anderen gebeutelten Orten viel
anfangen. Aber das in der Oberlausitz aussterbende Wahlvolk
scheint der Landesregierung keiner nennenswerten Hilfe wert zu
sein.
(SZ am 13.09.2010) |
|
|
|
|
|
|